25.11.2013: Vortrag zur politischen Funktion des Extremismusbegriffes

„Vortrag zur politischen Funktion des Extremismusbegriffes“

Datum: Montag, den 25.11.2013
Uhrzeit:
19:00 Uhr
Ort:
SubstAnZ Osnabrück, Frankenstrasse 25a
Eintritt: frei

Die Extremismusindustrie steht in der Bundesrepublik auf zwei Säulen: Zum einen besorgen die Innenministerien und die Ämter für Verfassungsschutz die nötige politische Durchschlagskraft im gesellschaftlichen Raum. Das Extremismuskonstrukt ist nichts anderes als die grundlegende Legitimation der Verfassungsschutzbehörden, mit der in der Bundesrepublik für Staatssicherheit gesorgt werden soll. Zum anderen finden sich in der Publizistik und den Einrichtungen der politischen Bildung, aber auch in den universitären Sozialwissenschaften,  immer wieder WissenschafterInnen die sich des „Extremismusansatzes“ bedienen. Wenn der geheimdienstlich beförderte »Extremismus«-Diskurs in der sozialwissenschaftlichen Forschung vertreten wird, kann mit Fug und Recht von einer „Sozialwissenschaft im Dienst der inneren Sicherheit“ gesprochen werden.
Als Folge der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im November 2011 wird die Arbeit der Ämter des Verfassungsschutzes noch weiter optimiert. Ein Teil seiner Modernisierung wird  sich in einer verstärkten  „Öffentlichkeitsarbeit“  niederschlagen. Das sind wahrlich keine guten Aussichten im Kampf für eine bessere Welt. Trotzdem ist es richtig auch in Zukunft in gewiefter Weise zu widersprechen. Warum und wie kann das gehen? Dazu haben wir Markus Mohr, einen der Autoren des Buches „Gegnerbestimmung“ Sozialwissenschaft im Dienst der „inneren Sicherheit“ eingeladen.